Wenn in den Nachrichten von „den Reichen“ die Rede ist, fällt schnell die Zahl: rund 3,2 Millionen Deutsche verdienen mehr als 100.000 Euro pro Jahr. Auf den ersten Blick scheint damit alles klar: Wohlstand wird einfach über das Jahreseinkommen definiert. Doch ein genauerer Blick zeigt: die Realität ist weitaus komplexer. Denn Vermögen, Einkommen und steuerliche Realität sind drei verschiedene Welten.
Offizielle Zahlen – ein schmaler Ausschnitt
Die Statistik des Bundesfinanzministeriums zählt Einkommen so, wie es in den Steuererklärungen auftaucht. Damit erfasst sie:
• Gehälter von Angestellten und Managern
• Einkünfte aus selbständiger Arbeit
• ausgewiesene Gewinne und Kapitaleinkünfte
Doch hier beginnt bereits die Verzerrung. Wer ein großes Vermögen besitzt, kann sein Einkommen buchhalterisch steuern. Viele Erträge tauchen in der Steuerstatistik schlicht nicht auf – oder werden so umgeleitet, dass sie nicht als persönliches Einkommen gelten.
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