Der fundamentale Unterschied zur hochbezahlten Arbeit liegt in der zeitlichen Entkopplung des Einkommens: Der Manager bindet sein Einkommen an Zeit und Anwesenheit; der Kapitalbesitzer generiert es passiv und exponentiell.
Die Formel $r>g – die Kapitalrendite übertrifft das Wirtschaftswachstum – wird hier zur operativen Wahrheit: Vermögen wächst schneller als die Löhne aus Arbeit.
Das Ende der Leistung
Ab einer bestimmten Schwelle steigert sich das Einkommen des Kapitalbesitzers automatisch, ohne dass neue Leistung erbracht werden muss. Dieser Mechanismus deklassiert das Leistungsprinzip zum Nicht-Wert und vertieft die soziale Spaltung, während die Mehrheit weiterhin arbeiten muss, um über die Runden zu kommen. Das Kapital arbeitet für den Eigentümer, unabhängig von dessen täglichem Schaffen.
Die Macht der Illiquidität
Selbst scheinbar illiquide Vermögenswerte wie ein abbezahltes Haus in Top-Lage sind ein Garant für Sicherheit (keine Miete, Sicherheit im Alter) und ein mächtiges Erbe. Dieser formale Millionärsstatus konstituiert einen kategorialen Vorsprung an Sicherheit und Macht, der der Mehrheit, die Miete zahlen muss, strukturell verwehrt bleibt. Er bedeutet nicht automatisch Luxus, aber immer einen fundamentalen Sicherheits- und Machtvorsprung.
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