Ich erinnere mich nicht,
dass mein Vater mich trat.
Es war im ersten Jahr –
die Haut vergisst schneller
als die Seele.
Wir wohnten im sechsten Stock,
mitten in München.
Später, als wir längst fort waren,
landete unser Büro
im selben Haus.
Doch etwas stimmte nicht.
Die Tür fühlte sich falsch an.
Der Eingang roch anders.
Die Richtung vom Lift –
nicht wie früher.
Links war rechts geworden.
Ich wusste es nicht,
aber ich wusste es.
Denn da war dieses Fenster
zum Hof,
das plötzlich verschwunden war.
Ich stand oft im Treppenhaus
und schaute nach unten.
Es zog mich magisch an,
dieser Blick in den Hof,
der nicht mehr mein Blick war.
Einmal, sagt man,
stand ich
auf der Fensterbank,
ein Kind,
offenes Fenster,
Sommerlicht,
sechster Stock.
Ich freute mich.
Ich lebte.
Ich sah in den Hof
und lachte.
Dann kam meine Mutter,
zog mich zurück –
in letzter Sekunde.
Sie rettete mein Leben.
Ich war nur enttäuscht
über die verdorbene Aussicht.
So einfach
ist das manchmal.
[Zum Buch]
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