Die Welt schaute verwirrt.
Studienkollegen in Wien,
jung, aufgeklärt,
und doch nicht frei von Normen.
„Was macht denn die da?“
Die –
war meine Ex.
Acht Jahre älter,
musikalisch, klug,
Sonderschullehrerin mit großem Herzen
und noch größerer Erschöpfung.
Wir hatten geliebt,
uns getrennt,
uns behalten.
Nicht im Bett –
aber im Leben.
Sie fuhr die Hochzeitsgesellschaft
vom Stadtrand Wiens
in die Stadt.
Saß mit uns am Tisch,
als ich meiner Frau das Jawort gab.
Und meine Frau?
Die war einfach –
ganz bei sich.
Kein Theater.
Kein Misstrauen.
Kein Besitzanspruch.
Sie wusste,
man kann jemanden lieben
ohne ihn zu brauchen –
und jemandem vertrauen
ohne ihn zu besitzen.
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