Wenn wir über „Nichts“ sprechen, ist das Nichts nicht wirklich weg. Es ist eine Art Teil vom Sein. Man könnte sagen: Auch das Nichts gehört zur Welt.
Ein Beispiel: Wenn in einem Stein Buchstaben eingraviert werden, dann entstehen sie dadurch, dass Material fehlt. Gerade weil etwas fehlt, entsteht Bedeutung. Das Nichts macht also sichtbar, was gemeint ist.
Wir Menschen denken gern in Gegensätzen: da ist etwas – oder da ist nichts. Das hat uns im Leben geholfen. Der Affe, der nach einem Ast greift, muss wissen: Ist der Ast da oder nicht? Aber bei Dingen wie Licht funktioniert dieses Entweder-Oder nicht mehr. Licht kann sich wie ein Teilchen verhalten, aber auch wie eine Welle. Es ist beides zugleich.
Alles, was wir sagen oder schreiben, gehört zur Welt. Selbst dieser Text ist Teil der Welt. Sprache beschreibt die Welt nicht nur – sie verändert sie auch. Wenn ich etwas sage, entsteht etwas Neues.
Viele glauben: Weil wir alles sagen können, ist alles gleich wichtig. Aber das stimmt nicht. Damit eine Aussage falsch sein kann, muss sie überhaupt erst da sein. Ihr Wert hängt also davon ab, dass sie existiert.
Darum:
- Die Qualität einer Aussage ist, dass sie überhaupt da ist.
- Die Quantität ist, wie wir sie bewerten.
Und das gilt auch für das Leben:
- Ohne Maß gibt es keinen Wert.
- Ohne Qualität kann man keine Menge bestimmen.
- Ohne Sein ist jedes Haben nichts.
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