Die neue Feme: Wenn der Untergrund Gericht hält

Berlin, 2025. Der Fall, der als „Cyber-Lübcke-Mord“ in die Geschichte eingeht, hat die Republik erschüttert. Ein prominenter YouTuber, bekannt für seine regimekritischen und rechtslastigen Kommentare, wird tot in seinem Wohnhaus gefunden. Die Polizei findet eine SD-Karte in der Hand des Opfers. Darauf: ein Video, das den Mann als „Verräter am Widerstand“ anklagt, weil er sich geweigert hatte, in einem von ihm als „gewalttätig“ empfundenen Netzwerk weiter mitzuwirken.

Die Ermittlungen laufen ins Leere. Bis die eigens geschaffene Sonderkommission unter Leitung des engagierten Polizeipräsidenten Dr. Lena Keller, bekannt für ihr unerbittliches Vorgehen gegen Extremisten, die Puzzleteile zusammenfügt. Die Spur führt zu einem konspirativen Netzwerk, das scheinbar aufgelöst war: die „Reichs-Brigade“, eine lose Gruppe von Reichsbürgern, Ex-Soldaten und AfD-Mitgliedern, die sich unter dem Deckmantel von Chatgruppen und Online-Foren organisiert hatten.

Es wird schnell klar, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Mindestens fünf weitere Morde, die ursprünglich als ungeklärte Todesfälle oder Unfälle abgetan wurden, können demselben Täterkreis zugeordnet werden. Die Opfer waren alle ehemalige Mitglieder der „Reichs-Brigade“, die als „Verräter“ galten.

Am 9. September 2025 tritt Polizeipräsidentin Keller vor die Presse. Sie verkündet die Aufdeckung eines weitverzweigten, geheimen Netzwerks, das systematisch Morde an vermeintlichen „Verrätern“ innerhalb der eigenen Reihen verübt. Die Täter, die sich als „Gericht des Volkes“ sahen, luden ihre Opfer unter einem Vorwand in abgelegene Orte und vollstreckten in Scheinprozessen die Todesstrafe. Die Ermittlungen zeigen, dass es eine enge ideologische und personelle Verflechtung zwischen der „Reichs-Brigade“, Teilen der AfD-Jugendorganisation und einem gewaltbereiten Kern der „Querdenker-Szene“ gab. Es werden sogar Verbindungen zu aktiven und ehemaligen Soldaten der Bundeswehr aufgedeckt.

Die folgenden Gerichtsprozesse spalten das Land. Die Angeklagten werden von der rechten Presse als „politische Gefangene“ und „nationale Helden“ gefeiert, die sich gegen einen „Gesinnungsstaat“ zur Wehr setzen. Die Urteile sind oft milde, die Justiz wirkt überfordert.

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