Für die Doofen – Elara

Der Fall der jungen Sängerin Elara im Jahr 2029 ist eine beinahe wortwörtliche Wiederholung eines Skandals aus der Weimarer Republik. Im Jahr 1929 erteilte die Münchner Polizeidirektion der berühmten Künstlerin Josephine Baker ein Auftrittsverbot. Grund: „eine Verletzung des öffentlichen Anstandes und damit der öffentlichen Ordnung“.

Baker, damals 23 Jahre alt, war in den 1920er Jahren als schwarze Tänzerin mit provokanten Kostümen und ihrer unkonventionellen Bühnenshow in ganz Europa ein Star. Auch sie sollte im Deutschen Theater auftreten. Doch die Stadt, die damals unter dem Einfluss von völkischen Gruppen und der gerade erstarkenden NSDAP stand, verbot die Auftritte. Die internationale Presse machte sich über München lustig und nannte es „Bauern-Athen“, genau wie heute in der Geschichte über Elara. Die Argumente gegen Josephine Baker waren eine Mischung aus Rassismus, Puritanismus und kulturkonservativer Angst vor dem Neuen – exakt die gleichen Argumente, die man heute wieder in der Geschichte findet.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert