Ohne Wert kein Maß.
Ohne Maß kein Wert.
So einfach.
Und doch so verloren.
Wir haben gelernt,
alles in Zahlen zu fassen.
Wir berechnen Risiken,
bewerten Menschen nach Produktivität,
übersetzen Lebenszeit in Geld.
Ein Tag auf der ISS: 2,25 Millionen Euro.
93.750 Euro pro Stunde,
nur um zu atmen und zu überleben.
Und hier auf der Erde?
Da tun wir so,
als koste der Atem nichts.
Als sei er unbegrenzt.
Als müssten wir ihm keinen Wert geben.
Das ist der Irrtum.
Denn Werte sind nicht messbar,
und Maße ohne Werte sind leer.
Atmen, lieben, lachen –
sie sind nicht verhandelbar,
und doch werden sie verhandelt,
vermarktet, verramscht.
Der Wille entsteht aus dem Wertesystem.
Auch der Unwille ist ein Wille –
nur in Negation.
Wer sagt: „Ich will nicht“,
hat sich schon entschieden.
Doch was ist unser kollektiver Wille?
Wir vegetieren in Prozessen,
getrieben von Märkten,
gefangen in Modellen,
die uns wie Bakterien dem nächsten Nährboden hinterherjagen.
Menschlichkeit heißt,
Werte zu setzen,
die sich nicht verrechnen lassen.
Nicht Gold, nicht Diamanten,
sondern Luft, Wasser, Wärme, Nähe.
Es ist eigentlich so klar –
und doch handeln wir,
als gäbe es kein Maß
außer dem Geld.
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