Nach 9/11 war ich arbeitslos.
Nicht lang, dachte ich.
Ich hatte 28 Jobs in den Achtzigern gehabt –
Arbeiten war nie das Problem.
Ich war nicht faul.
Ich war flexibel.
Ich war überzeugt:
Wer will, der findet.
Also unterschrieb ich den Auflösungsvertrag,
Abfindung fünfstellig,
ein gutes Polster.
Ich war sicher:
Das nächste kommt schon.
Ich hatte nur vergessen,
dass ich nicht mehr zwischen zwanzig und dreißig war.
Ich war jetzt fast vierzig
in einer Stadt voller kluger Köpfe
mit Titeln, Zertifikaten
und geschlossenen Standorten.
Compaq.
DEC.
Nokia.
Alle ließen Leute frei.
IT war nicht mehr:
„Ich kann das“,
sondern:
„Zeigen Sie bitte Ihr Studium.“
Das Callcenter verlagerte nach Dublin.
Ich hätte mitgehen können.
Aber meine Frau war noch im Studium.
Professorin vielleicht.
Warten.
Bleiben.
Optimistisch.
Dann kam unser Sohn –
und ich war immer noch arbeitslos.
Das hatte ich nicht geplant.
Lebensplanung ist ein Plan.
Leben ist was anderes.
Und Hochmut?
Der kam vor dem Fall.
Aber der Fall war nicht tief.
Nur hart.
Und leise.
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