Die ersten Monate Arbeitslosigkeit –
noch gar nicht so schlimm.
Das Amt zahlte Weiterbildung.
Certified Engineer for Open Source Software.
Anderthalb Jahre auf den Schulbänken
mit grauen Bildschirmen,
aber klaren Zielen.
München wollte Limux.
Ich wollte zurück.
Ich hatte ja Erfahrung –
Callcenter,
Telefonauskunft,
technischer Support für Windows.
Ich hatte
das größte Windows-NT-Netz der Welt
unter meinen Fingern.
Dann:
Ein internes Problem bei der Großbank.
Kein Drama.
Aber ich schrieb eine E-Mail.
„Hallo Dr. Rauch,“
so begann sie.
Ein „Hallo“,
so wie man das in der IT eben macht.
So wie man auf Augenhöhe schreibt.
So wie man ein Problem meldet,
sachlich, direkt, lösungsorientiert.
Falsch.
Ein Vorstand bei einer konservativen deutschen Großbank
möchte nicht gegrüßt werden
wie ein Kollege.
Nicht von jemandem
mit einem Namensschild von außen.
Ich bekam nie eine Antwort.
Stattdessen:
24 Stunden später
war ich draußen.
Nicht entlassen.
Versetzt.
Die Leasingfirma behielt mich.
Sie wussten:
Ich konnte was.
Mein Schulfreund sagte:
„Du musst sehr gut sein,
wenn sie dich nach so etwas behalten.“
Ich hätte lachen können.
Oder heulen.
Ich tat weder noch.
Ich lernte:
Nicht jeder Fehler ist technischer Natur.
Manche sind kulturell.
Und manche werden nicht verziehen,
selbst wenn sie klein sind.
Vor allem dann nicht.
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